7,9 Prozent Inflation im Jahr 2022, damit der höchste Stand seit 1951: Angesichts dieser enormen Teuerung fordert das Deutsche Studierendenwerk (DSW) eine rasche Anpassung beim BAföG und darüber hinaus eine Reihe weiterer Erleichterungen – unter anderem mit Blick auf das geplante 49-Euro-Ticket. Unverständnis äußert das DSW auch angesichts der Tatsache, dass der Grundbedarf beim BAföG offensichtlich niedriger sei als beim Bürgergeld.
Inflation hat BAföG-Anpassung aufgefressen
Der Generalsekretär des Deutschen Studierendenwerkes (vormals Deutsches Studentenwerk), Matthias Anbuhl, spricht Klartext: „Die Bundesregierung muss das BAföG so schnell wie möglich erneut erhöhen.“ Der Betrag sei schon zu lange viel zu knapp bemessen. Die Inflation habe die jüngste Anpassung um 5,75 Prozent gleich wieder „aufgefressen“. DSW-Präsident Rolf-Dieter Postlep fordert daher eine automatische Anpassung des BAföG an Preise und Einkommen.
Studierende rutschen in die Miesen
Dadurch, dass die Lebenshaltungskosten immer weiter steigen, befürchtet das DSW: „Studierende, die auf das BAfög angewiesen sind, rutschen damit immer tiefer in die Miesen.“ Vor allem aber: BAföG-Empfänger würden schlechter gestellt als andere Personen, die auf Unterstützung vom Staat angewiesen seien.
Bürgergeld ist höher als das BAföG
Damit spielt das Deutsche Studierendenwerk auf die Einführung des Bürgergelds zum 1. Januar 2023 an. Das Bürgergeld bilde das Existenzminimum ab, mit einem Regelsatz in Höhe von 502 Euro für einen alleinstehenden Erwachsenen. BAföG-Empfänger erhielten jedoch nur 452 Euro. „50 Euro unterhalb von dem, was der Staat bei anderen als unbedingt zum Leben notwendig erachtet“, so Matthias Anbuhl.
GEZ-Befreiung
Zwei weitere Aspekte, auf die Rolf-Dieter Postlep aufmerksam macht: GEZ und das 49-Euro-Ticket. Studierende müssten, so der Verband, grundsätzlich von den Rundfunkgebühren befreit werden. Zudem wünscht sich das DSW, dass die günstigeren Semestertickets beibehalten werden, gerade mit Blick auf die geplante Einführung des 49-Euro-Tickets. 49 Euro könnten sich viele Studierende nicht leisten.
Das DSW braucht mehr Geld
Das DSW selbst benötige ebenfalls eine bessere finanzielle Ausstattung, um die gestiegenen Kosten auffangen zu können. Das gelte zum Beispiel für die Preissteigerungen bei Lebensmitteln und der Energie. Diese Kosten müssten über höhere Mieten in den Wohnheimen und teurere Mahlzeiten in der Mensa weitergegeben werden.
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